Dienstag, 1. Februar 2011

Filmkritik "Tucker & Dale vs Evil"

Erneut haben wir uns am Montag in die Sneak Peak gewagt und meine freudige Erwartung, dass nach dem Ausweis gefragt wurde (Film Ü16 / 18), machte mir doch sehr große Vorfreude auf "Tucker & Dale vs. Evil". Ich wurde mit dem Film zwar angenehm überrascht, aber lest weiter.






Filmkritik
Darsteller: Alan Tudyk, Tyler Labine, Katrina Bowden
Regie: Eli Craig
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=Qlcsz2yT1Nw
IMDb: http://www.imdb.com/title/tt1465522/
Bewertung: 3 Kokosnüsse von 10


Wer kennt ihn nicht? Dieser klassische Anfang und Dramatik-Aufbau eines Horrorfilms. Erst werden die Hauptdarsteller vorgestellt, jeder mit einem Klischee belegt und irgendwie ist gleich absehbar wer ungefähr in welcher Reihenfolge sterben wird. Es geht in den meisten Horrorfilmen dann nur noch darum wer den Helden spielt und wie die Opfer bestialisch niedergemetzel werden.

So ziemlich genau kann man auch Tucker & Dale vs. Evil am Anfang beschreiben. Die Killer sind gleich definiert und die typische Clique die abgeschlachtet wird ist auch gefunden.

BREAK!

Ein paar Dialoge und Schnitte nach ca. 10 Minuten Film machen deutlich: die potenziellen Bösewichter sind ja gar keine mordlustigen Freaks. Sie sind einfach nur zwei 'Dudes' die sich in ihrer eigenen Hütte im Wald eine schöne Zeit machen wollen... ohne homoerotische Hintergedanken versteht sich!
Tucker ist mehr das Alpha-Tierchen und versteht sich als abgebrühter Kerl, dem man nicht so leicht was vormachen kann. Er ist kein Macho-Typ oder so, aber sagt in der Freundschaft mit Dale ganz klar, wo es lang geht.
Dale ist im umkehrschluss der etwas korpulentere Tollpatsch der im zwischenmenschlichen Umgang ausser mit Tucker einfach total versagt. Den Versuch bei einer Tankstelle, eines der heißen College-Mädels anzuquatschen setzt er völlig in den Sand.

Um auf die klaren Schlauchhandlungen von Splatterfilmen zurückzukommen, passiert nur ein kleines Missgeschick und schon denkt die Teenie-Gruppe, dass die zwei einer ihrer Freundinnen entführt haben. Sie entdecken deren Hütte und sofort ist klar: das sind "fleischfressende Bastarde".
Typisch wie auch in den meisten 'ernsthaften Horrorfilmen' versuchen sie nun die Freundin zu befreien... aber deren "Erfolge" möchte ich hier nicht weiter spoilern, der Trailer macht ja schon vieles deutlisch. ;)

Wer hier an die total hohlen Scary-Movie Filme denkt, liegt (leider) gar nicht mal so weit weg. Der Film parodiert nicht viele andere Horrorfilme, aber natürlich ist es eine Komödie die einige typische Horrorfilm Klischees hoch nimmt. Ein wirklicher Spannungsbogen entwickelt sich im ganzen Film nicht, es sind lediglich einzelne Passagen, die immer wieder Lacher hervorbringen, doch wirklich mitreißende Stimmung kommt nicht auf. Leider und das muss man groß schreiben, LEIDER verrät der Trailer viele zu viele Stellen. Vieles wirkt also von den Splatter-Szenen somit nicht mehr und einzig und allein die mittel bis schweren Schreikrämpfe der Mädels im Kinosaal bringt einen zum lachen.
Dialogtechnisch darf man von dem Streifen natürlich auch keine Mordsleistung erwarten. Viele Gags sind plump und auch hier hat der Trailer einiges verraten. Insgesamt muss man natürlich auch die Filmlänge betrachten, die mit knapp 1 1/2 Stunden etwas frühzeitig das Aus gebracht hat. Leider zieht sich das Ende etwas zu sehr in die Länge und es wird mit leicht brachialer Filmgewalt versucht, auch ein Gruselstreifen-typisches Off herbeizuzaubern, dass nur sehr mäßig klappt.

Mein Fazit: der Film hat gepasst, weil ich mich doch schon auf ihn gefreut hatte. Der Eintrittspreis von nur 4 EUR für eine Sneak Peak fand ich im Nachhinein okay, jedoch hat es der Streifen meiner Meinung nach nicht unbedingt ins Kino "verdient". Lieber mal als DVD ausleihen oder im Fernsehen drüber stolpern, aber ausser ein paar frischen Ansätzen im Vergleich zu den ausgelutschten Scary Movie Filmen, bietet er kein unterhaltsames Kinoprogramm. Leider haben auch die Trailer viel zu viel verraten und die deutsche Synchronisation hat mir auch gerade bei Alan Tudyk nicht sehr gut gefallen, da er in der deutschen Firefly-Syncho (klick mich) wesentlich besser rüberkommt.


Bild via "horrorpilot.com"

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