Mittwoch, 9. Februar 2011

Filmkritik "TRON | Legacy"

Am vergangenen Sonntag war es soweit. ENDLICH habe ich es geschafft und war mit zwei Freunden in TRON Legacy. Einer der Filme, denen ich letztes Jahr bereits sehr krass mitgefiebert habe. Ob sich der Film meiner Meinung nach lohnt? -> Lest selbst!





Filmkritik
Darsteller: Jeff Bridges, Garrett Hedlund, Bruce Boxleitner, Olivia Wilde
Regie: Joseph Kosinski
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=8gTlMRWr54E
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tron:_Legacy
IMDb: http://www.imdb.de/title/tt1104001/
Bewertung: 5 Kokosnüsse von 10


"Informatik für Anfänger", "Cyberspace Schlachten in 3D", "Bunte Farben vs. Action" oder "How I met your father" sind denkbare Titel für den Inhalt von TRON Legacy.
Natürlich bin ich in den Film mit einer sehr großen Euphorie und auch wenn ich mir immer wieder vor Augen geführt habe, dass es Disney mehr ums Geld geht als einen weiteren Kult-Film zu produzieren, war meine Begeisterung auf einen hohen Level.
Klar, wer die Trailer gesehen hat und vor allem auch den ersten Film kennt, der kann sich nur ansatzweise vorstellen was einen in heutiger Trickkiste-Zeit in so einem Streifen geboten wird.
Doch weg von meinen Ambitionen für den Film und zurück zur Realität... oder eben Cyberwelt-Realität oder so.

Zu aller erst ist TRON Legacy ein Augenschmaus an Bildgewalt und Kinotechnik (nicht 3D! der heutigen Zeit. Es muss für die Schauspieler verdammt schwer gewesen sein, diesen Film ohne wirkliches Set sondern mit haufenweise Greenwalls zu drehen.
Die Musik, powered by Daft Punkt, ist über jeden Zweifel erhaben und bei meiner Bewertung hat der Soundtrack mind. eine Kokosnuss herausgeholt. Allein der Beginn startet mit einer wunderschönen Overtüre und behutsam schafft man es, den digitalen und einzigartigen Klang von Daft Punkt in die Szenerie einzufädeln. Mit gewohnt genialen Sound des französischen Musik-Duos baut sich ein schöner Spannungsbogen auf.

Interessanterweise wird der Film in ersten 20 Minuten ohne 3D gezeigt und erst ab "Betreten des Rasters" muss man zur 3D-Brille greifen. Ob dieses Stilmittel nun entscheidend für den Film ist, wage ich stark zu bezweifeln, denn ich bin weder ein 3D-Fan, noch kann ich behaupten, dass der Film durch die 3D-Technik einen echten Mehrwehrt erhalten hat.
Im Gegenteil: Hat man im Avatar teilweise sehr gut gezeigt, dass man einen Action-Film auch mit etwas langsameren Sequenzen drehen kann und bei 3D auch muss, war es den Machern von TRON Legacy wohl nicht ganz bewusst, wie anstrengend die menschlichen Augen auf zu viele Bild- und Kamerafahrten bei 3D arbeiten müssen. Meiner Meinung wird hier ein ganz falscher Weg eingeschlagen, denn wenn man nach einem Film sich erstmal hinlegen muss, weil man so "deppert" durch die Szenerie geworden ist, dann ist das nicht unbedingt förderlich für den Film und noch weniger für den Zuschauer.

Betrachtet man TRON Legacy aus technischer Sicht wird einem zwar viel geboten, anders als aber im Vorgänger aus dem Jahr 1982, in dem technische Innovation auf Drehbuch-Novum trafen, trumpft der Streifen nicht mit einem WOW-Effekt auf. Das heißt: hier wird zwar die aktuelle CGI-Technik vorgeführt, wirklich neu ist das aber für den heutigen Kinobesucher auch nicht mehr.

Versucht man nun die Story dem gegenüber zu stellen und sich denkt: "Okay, dann ist eben die Story besser und bietet mehr Tiefgang", der sollte sich natürlich nochmal vorher genau bewusst machen, dass wir von einem Science-Fiction Film reden.
Stellenweise muss man unweigerlich Vergleiche zu den Matrix-Filmen ziehen, weil sich das Thema in sehr ähnlichen Gebieten abspielt. Ja man kann sogar sagen, dass die Matrix-Filme, zumindes Teil I, mit mehr technischer Innovation + bessere Story aufwarten.

Fazit
Abgesehen von vielen logischen Fehlern:

SPOILER Alarm
Einerseits kann Flynn (Jeff Bridges) andere Programme (feindliche Soldaten) umprogrammieren oder ganze Gliedmaßen von Mitstreitern wiederherstellen, aber kommt nicht auf die Idee den "Antrieb" eines Kriegsschiffes zu manipulieren oder zu zerstören.
/SPOILER Alarm

..., ist es die oben beschriebene Mischung, die den Film leider wesentlich schlechter abschneiden lässt, als vermutet. Ich hatte mir erhofft, dass der Film entweder durch technische Highlights auftrumpfen kann oder eben in der Story enormen Tiefgang entwickelt, doch bei beiden Stellen mangelt es und lediglich die durchweg gute Soundkulisse von Daft Punkt kann einiges wettmachen.
Und auch wenn der Vorgänger-Film knappe 30 Jahre auf dem Buckel hat, ist es auf keinen Fall verkehrt ihn sich vorher anzuschauen. Neben seinem Kultstatus ist es vor allem der Logikaufbau der beiden Filme, den man sich vorher bewusst machen sollte. Vieles wird dadurch denk ich für unwissende einfacher, als wenn sie sich nur den zweiten Teil angucken.
Der Film wirkt im Kino natürlich toll, keine Frage, doch jeder sollte für sich entscheiden, ob er den 3D Aufschlag zahlt. Alternativ kann man natürlich auch ohne Brille ins Kino gehen, die Augen schließen und sich einfach den geilen Soundtrack reinziehen.

Danke Daft Punk!
Schade Disney!
Gute Nacht die Anderen. ;)



Bild via "filmkinotrailer.com"

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